Freitag, 10. Februar 2012

Neuseeland Südinsel

Start zur zweiten Hälfte „Expedition Neuseeland“. Wir wollten die Insel im Gegenuhrzeigersinn erkunden. Da war der erste Stopp im Abel-Tasman Nationalpark. Ein Wassertaxi brachte uns in den Park, zurück ging es zu Fuss 15km higspeed in 2,5h, am Küstenwanderweg entlang welcher uns wundervolle Blicke auf die diversen Küstenabschnitte ermöglichte.

Einer dieser Küstenabschnitte im Abel-Tasman Nationalpark.
The Split Rock - findet die Möve
Unten beim Wasser wollten wir eigentlich die Abkürzung nehmen, doch es ist nur möglich
bei Ebbe und wir hatten natürlich Ebbe und Flut vertauscht ... super.

Auf einem Campingplatz an der Westküste liefen uns Monika und Roger über den Weg, ein super aufgestelltes Pärchen aus Uri. Lustigerweise haben Sie eine ähnliche Strecke um den Globus zurückgelegt wie wir. Klar da gibt es viel zu erzählen und wir trafen sie noch an zwei anderen Orten auf der Südinsel. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen.
In Neuseeland hat es auch Gletscher, nun hatten wir ja bereits in Südamerika extrem eindrückliche Gletscher gesehen und dachten, dass wir von weiteren Eisklumpen nicht ganz so beeindruckt wären, trotzdem besuchten wir sie. Immerhin kann man direkt hinlaufen und sieht das Gletschertor aus nächster Nähe was auch ganz nett ist, leider leiden auch hier die Gletscher unter dem Klimawandel was sie ganz schnell schmelzen lässt.

Der Ärmste, steht hier 24 Stunden, 7 Tage die Woche und schaut dass die Leute nicht
allzu nahe an den Gletscher gehen... nee ist natürlich ne Pappfigur :-).
The Wave - Welle, ein vom Gletscher geformter Stein.
Es gibt fast nur One-Way Brücken, hier ist die längste, glaub fast 1Km.

Über Arrowtown, ein altes Goldgräberstädchen, gelangten wir nach Queenstown, das sicher jedem Neuseeland Interessierten ein Begriff ist? Dieser Ort gilt als Abenteuerhochburg mit Bungeejumping, Skydive, Jetboat fahren, sich in einer Plastikkugel den Hang runter schubsen lassen, an einem Seil durch die Landschaft schwingen und sonstigem Kram. Wir haben beschlossen uns ein andermal im Bungee oder Skydive zu beweisen, somit sind wir hier wieder mit Moni und Roger lediglich was trinken gegangen und haben uns die Bungee-Sprungbrücke mit einem Kaffee in der Hand von oben angeschaut.

Die alten Häuser in Goldgräberstädchen Arrowtown. Das Gold ist aber weg.
Wasser wie aus dem Reservoir, einfach so in den Blue Pools.
Queenstown von oben, auf dem Hausberg haben wir immerhin
einmal die Rodelstrecke absolviert.
Bei diesem Mädel dachte jeder Sie kneift, doch plötzlich sprang Sie mit lautem Kreischen. Jacelyne hatte schweissnasse Hände allein vom Zuschauen. Für mich waren die Sekunden 130.- nicht wert.
Die Neuseeländer sind bei der Gestaltung ihrer Briefkästen seeehr kreativ. Hier mal eine KLEINE Auswahl. Umgebaute Schiffsmotoren, Kindertraktore, alte Milchkannen, Mikrowellen, Blechtonnen. Der rote ist der Supermarkt-Standard-Briefkasten - wie einfallslos!! ;-)
Nachtessen unter brennendem Himmel.
Ja was kommt noch…? Der liebe Petrus hat uns wieder mal ein Strich durch die Rechnung gemacht, eigentlich wollten wir in Glenorchy mal ein Ausritt hoch zu Ross wagen doch am Morgen goss es aus Kübeln, so machten wir uns direkt auf den Weg zum berühmten Milford Sound, ein „Must-See“ auch für unser Palmarès. Am nächsten Tag liessen wir uns dann mit einem Boot über den Fjord schippern, doch weil es da an 300 Tagen im Jahr Regen hat war es auch an diesem Tag relativ diesig, vielleicht lag es daran, dass keine richtige Stimmung aufkam oder aber weil es in der Schweiz auch viele viele schöne Berge gibt.

Selbstauslöser auf dem Weg nach Glenorchy. Karierte Hosen, gestreiftes Shirt - sehr gut!
Milford Sound und der berühmte Mitre Peak, der Berg in der Mitte.
Ein viel fotografierter Wasserfall, weshalb wir ihn auch mal geknipst haben...
...und Jacelyne hat sich sogar in den Regen gestellt, die Begeisterung hält sich in Grenzen.
Der Kea an der Arbeit, ein Bergpapagei der absolut keine Scheu kennt und schon mal Wanderschuhe zerfleddert. Mit Vorliebe geht er aber auf Autodichtungen und Antennen los...hehe.
Uns wurde gesagt, dass sich die ganzen Wolken auf der Westseite der Bergkette entladen und somit an der Ostküste meistens besser Wetter ist, also nix wie hin. Die Catlins Coast der südlichste Zipfel war dann wirklich wieder ein super Aufsteller. Zerklüftete Küsten, einsame Buchten, Seelöwen Pinguine und… ich kann euch NUN Auskunft erteilen über das Neuseeländische Bussenreglement. Der Herr in Blau entschuldigte sich zwar für die Geschwindigkeitsbusse *augenverdreh* hehe.

Die Catlins Coast ist eine sehr windige Angelegenheit.
...unterwegs, autofahren macht Spass dazu gute Musik auf fast allen Radiosender...
The Nugget Point.
Der Nationalstolz zeigt sich auch auf dem Kaffee, das Farnblatt der All Blacks.
Was guckst du? Auch hier zeigt sich wie windig die Region ist.
Moreaki Boulders, runde Felsen die am Strand liegen, aus dem Kalkstein ausgewaschen.
Habt ihr bemerkt: Ostküste = schöneres Wetter

In Dundin, einer schottisch geprägten Stadt erkundigten wir uns im Tourizenter nach den Yellow-Eyed-Pinguinen und den Seelöwen. Die Dame stellte sich clever an und verkaufte uns eine Tour. Lustig, die Tour führte ausnahmslos durch Schützengräben, es fehlten nur noch der Tarnanzug und die Schuhwichse im Gesicht! Nein, diese Pinguine sind extrem scheu und dazu vom Aussterben bedroht, somit dienen die Gräben dem Schutz der Tiere.

Angeblich die steilste Strasse (35%) der Welt in Dundin.
Auf der Halbinsel Otago. Ein grandioser Ausblick auf Dundin.
Da ist er nun, der seltene und seltsame Gelb-Augen-Pinguin aus nächster Nähe.
Das letzte Ziel war Kaikoura, wie alle dort – wollten auch wir eine„Whale-Waching-Tour“ machen. Unsere Erwartungen waren gedämpft, doch als wir hörten, dass Sie angeblich 96% Trefferquote haben, wurden wir doch sehr optimistisch, dass vielleicht sogar wir beide das erste Mal aus der Nähe Wale sehen durften. Soviel vorab, doch um die Geschichte nicht auszudehnen:
Wir haben keine Wale gesehen!! Am andern Morgen durften wir den Trip „gratis“wiederholen, doch wieder nix? Wie kann es sein, dass wir zu den lächerlichen 4% gehören die wieder mal keine Wale sehen??? Notabene bei zwei aufeinanderfolgenden Trips. Egal, ein Erlebnis war’s trotzdem… Mit dem Katamaran ging es bei rauer See aufs offene Meer, es war wie eine Achterbahnfahrt, schon bei den Hinfahrten (!) fielen die Leute um wie Fliegen und spuckten ganz bleich ihre Tütchen voll. Auf der Rückfahrt breitete sich der säuerliche Geruch vom Erbrochenen aus ;-), die Ärmsten – ein teurer Trip nur zum ko**en. (Jacelyne und ich hatten brav ins Trickkästchen gegriffen und vorher eine See-Pille geschluckt, uns ging es bestens hehe). Über Christchurch geht es jetzt auf den roten Kontinenten.

Kaikoura, der Ort wo alle ausser wir Wale sehen :-).
Auf der Rückfahrt, Jacelyne mit Atemschutz - die Ärmste - überall um sie rum
sind die Leute am Spucken, weiss wie Geister.
Auch diese Seite gibt es, das Trapez oben rechts ist Wald, der Rest ist weg rasiert.
Ein trauriger Anblick - die Innenstadt von Christchurch gleicht einer Geisterstadt und ist fast völlig zerstört durch die Erdbeben und Nachbeben.
Das Leben spielt sich in Container ab.

Zum Schluss wollen wir kurz festhalten, was uns auffiel, uns ärgerte oder worüber wir einfach schmunzeln mussten.
  • Die meisten Kiwis sind alles sehr freundliche und hilfsbereite Menschlein. Man wir überall angesprochen wie es einem so läuft und was abgeht.
  • Man kann hier schon verdammt viel Geld liegen lassen, wenn man all die „Das müsst ihr gesehen haben!“ Angebote mitmacht oder mitmachen würde.
  • Die öffentlichen Toiletten sind Top, hingegen die auf den hochgelobten Top Ten Campings und Co zum Teil Flop. Pfuii!
  • Internet ist ein trauriges Thema, während wir bisher auf unserer Reise noch nie für WiFi bezahlen mussten, wird in Neuseeland jedes Kilobite verrechnet! Schade!
  • Die Natur wird gehegt und gepflegt, jeder kleinste Trampelpfad ist vorbildlich beschildert. Man spürt die Liebe zur Natur und ihr Stolz. Es gibt super Infobüros, wo man danach den Campervan mit Broschüren zukleistern könnte. Weltklasse!
  • Auffallend waren die ganzen Unfallpräventionsschilder entlang den Strassen. Die müssen echt krasse Raser sein oder brutal schlechte Autofahrer.
  • Neuseeland ist wirklich schön aber sooo beeindruckend und toll wie sich das Land selbst verkauft fanden wir es nicht um sich die Reisestrapazen nochmals zu gönnen für einen zweiten Besuch.
  • Links und rechts der Straßen gibt es dort nämlich fast nur Schafe, ob mit oder ohne Uniform (welche immer in grünen oder weißen Vans sitzen und die Geschwindigkeiten messen ;-))!

Der Mövenflüsterer.
So wird auch die Pinkelpause zum Highlight - Jacelyne auf der Männertoilette.
Endlich haben wir es alleine in den Raum geschafft -
doch die Nuss mit unserer Kamera vermasselt das Foto :-)
Mirror Lake - ein Spiegelsee wäre das Wetter etwas besser.
Wow, unglaublich wie sich das Abendrot entfaltet.
Abendunterhaltung - M&M's gerecht verteilen.
Über die Luftbrücke geht es nun nach Australien, von Adelaide nach Cairns.

Wir freuen uns riesig und wünschen uns etwas mehr Sonnenschein.....