ZUHAUSE
IST WO WIR SIND!
Das
war oft das Motto unserer Reise. Der Kreis hat sich geschlossen und wir konnten
wieder in unser trautes Heim ziehen. Nach einer Woche umgewöhnen und „abe fahre“
hat uns der Arbeitsalltag wieder fest in den Händen. Wir haben versucht unsere
Gedanken und Eindrücke von denn fast 10 Monaten in ein Fazit zu packen - was
schwerer ist als gedacht. Wenn man alles niederschreibt wird einem erstmals
bewusst wie viel schönes, verrücktes, abenteuerliches und faszinierendes wir
erlebt haben. Wir können dazu nicht einfach „ok“ oder „nicht ok“ sagen, schwarz
und weiss gibt es hier kaum. Vieles vom Schönen hat oft auch eine Kehrseite,
alles Anstrengende hat am Ende oft was berauschendes, da man ja eine
Anstrengung hinter sich hat, oder einfach was gewagt hat.
In
paar Länder waren wir schlussendlich zu kurz um uns wirklich ein Fazit über
Menschen und Kultur zu erlauben. Das ganze Fazit ist somit extrem subjektiv,
andere haben ganz sicher andere Erfahrungen gemacht. Viele Eindrücke von uns
sind noch frisch, je weiter ein Land zurückliegt, desto mehr weiss man das dort
erlebte zu schätzen. Natürlich ist auch nicht immer alles Gold was glänzt! Es
gab auch einige Momente während unserer Reise wo wir gerne woanders gewesen
wären als da wo wir waren, sei es wegen dem schlechten Wetter oder weil wir
einfach nicht in Stimmung waren. Jacelyne hatte von Zeit zu Zeit Momente mit
Heimweh nach Familie, oder einfach nach vertrauter Umgebung – Ich (ChrisJ) sehnte mich ab und zu
nach einem kompetenten Partner für die Diskussionen über die Hockeyresultate
und klar hätte ich den Final gegen den ZSC liebend gerne live verfolgt. Also
dann mal los…..
Wo hat es uns am besten
gefallen:
Tja,
die wohl schwierigste Frage, die man fast nicht beantworten kann. Doch
natürlich wollen wir uns hier ja festlegenJ. Am meisten beeindruckt
hat uns Patagonien, Bolivien und Peru in Südamerika sowie Laos in Ostasien. Was
wohl mit der Armut und der Naturbelassenheit dieser Orte zusammenhängt.
Die schönsten
Naturerlebnisse:
Torres
del Paine Nationalpark und Perito Moreno Gletscher in Patagonien. Der 6000er
Chachani in Peru (Chris), die unglaublichen und wirklich unvergesslichen Landschaften
in der Salzwüste von Bolivien, Whitsunday Island in Australien (Jacelyne) und
natürlich (da kommt keiner dran vorbei) die Bergregionen von Laos und Vietnam.
Die Länder mit dem
besten Preis- / Leistungsverhältnis:
Bolivien
in Südamerika, und Laos und mit grossen Abstrichen Vietnam in Südostasien, hier
bekommt man für sein Geld sehr sehr viel. Vor allem im Vergleich zu Australien
welches ein höheres Preisniveau aufweist als die Schweiz.
Wo uns die Menschen am
meisten berührt und beeindruckt haben:
Gelassener, zufriedener
und offener scheinen die Menschen fast überall mehr zu sein als in Europa. Die raue
Herzlichkeit und das „Laissez Fair“ faszinierte uns vor allem in Patagonien, in
Laos fanden wirklich noch authentische Leute welche nicht gleich „Tourist=Geld“
dachten, die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft in Neuseeland. Und wer lernen
will wie man aus NICHTS Geld macht
sollte mal nach Vietnam und sich von deren Geschäftssinn eine Scheibe
abschneiden.
Wo war die Tierwelt am
Eindrücklichsten:
Prinzipiell
faszinierten uns die Galapagos Inseln mit seinen tierischen Bewohner am
meisten. Aber natürlich auch Australien, mit den zuckersüssen Koalabären, den
vorbeischwimmenden Delfinen, oder den Haien beim Tauchen. Die Elefanten in Laos
und nicht zu vergessen die verschiedenen Affen in Costa Rica. Zur Tierwelt auf
dieser Reise könnte ich Romane schreiben. Das faszinierendste allgemein war die
Tiere in freier Wildbahn zu sehen.
Welches essen am besten
schmeckte:
Da wir
beide nicht soo die krassen kulinarischen Fanatiker sind und wir wohl in diesem
Bereich auch etwas prüde sind, gibt es da nix atemberaubendes zu berichten. Das
Essen im Dschungel in Ecuador war super lecker. Alpakafleisch in Peru, unser
Kochkurs mit Sticky Reis in Laos, und natürlich all unsere selbstgekochten
Kreationen im Motorhome in Australien sind zu erwähnen.
Wo uns Kultur und
Religion faszinierte:
In
Peru am Machu Piccu, wo man die Energie in allen Fingerspitzen spüren kann, in
Patagonien wo sich hinter den rauen Fassaden oft ganz liebenswürdige Menschen
verstecken. In Vietnam wo der Krieg und die Herrschaft des Khmer Rouge noch
Allgegenwärtig sind, letztendlich in Laos wo der Buddhismus die Welt zu
Entschleunigen scheint, in von Buddhismus und Hinduismus dominierten Land sind
wir gerne gereist, da sich deren Lebensmotto von „Man bekommt zurück was man
selbst gibt“ auf einem übergreift.
Was unseren Puls
beschleunigt hat und uns den Kick gab!! Oder Grenzerfahrungen für Jacelyne
waren:
Der
Gletscher Perito Moreno in Chile, beim Gedanken daran bekommen wir noch immer
Hühnerhaut.
Die
Besteigung des 6000ers Chachani in Peru (Chris)
Tauchen
und Nachttauchen in Australien, vor allem für Jacelyne ein riesiger
Adrenalinschub
Die
Jeeptour im Nirgendwo durch die eisige Salzwüste in Bolivien
Das Überqueren
der Strassen in Hanoi und Saigon in Vietnam
Der
Dschungel mit all seinen Schlangen und Insekten in Ecuador (Jacelyne)
Der Sandbuggietrip
in Huaccachina, Peru war besser als jede Achterbahnfahrt.
Die beengenden
Minen in Potosi in Bolivien (Chris)
RiverRafting
auf Stufe 4 in Costa Rica…ujujuj ging ab!!
Die
Todesstrasse in Bolivien, ich denke Jacelyne geht da nimmer mehr rauf!!!
Was uns eher negativ in
Erinnerung bleiben wird, aber ganz einfach dazu gehört und halt einfach „Experience“
war:
Die
Millionen Hundendrecke und offenen Pflastersteine in Buenos Aires
Die
hässlichen Gerüche in Saigon und Hanoi
Der
viele viele Müll in Vietnam und vor allem Bolivien
Die
Tiertransporte in Vietnam, Tiere werden hier unter für uns nicht vorstellbare
Zustände transportiert.
Die krass
aufdringlichen und schon frechen Vietnamesen deren einziges Ziel es ist die
Touristen abzuzocken. Wirklich hier ist Vietnam aufs gröbste verdorben!!!
Häufig wurden wir auch
gefragt was würdet ihr anders Machen:
Von der
Route und der Länderwahl eigentlich nichts, da wir sonst was weglassen müssten.
Aber wir würden wohl kein „Round-the-World Flugticket“ mehr kaufen, es war
einfach zu teuer, besser wäre noch mehr Zeit in die Routenplanung investieren.
Da man hier SEHR viel Geld einsparen kann.
Habt ihr oft gestritten?
Nein! Hierzu
sei gesagt: Wir haben festgestellt, dass man sich zuhause oft um kleine
Alltagsprobleme und Lappalien streitet, da beide gestresster, gereizt und
genervt sind vom schnelllebigen, hektischen Arbeitsalltag. Somit beantwortet
sich die Frage von selbst: man ist am Reisen, wir hatten beide Zeit für uns,
keine Sorgen und Nöte, kein Grund gestresst zu sein und echt keine
Alltagsprobleme und somit auch kein Grund zu Streit (naja, kaum..smile)
So und die finale Frage
war: Freut ihr euch auf daheim:
Ja und
NEIN! Wir haben ein lachendes und ein weinendes Auge, doch wir haben daheim so
viel Neues, gerade was unsere zukünftigen Jobs anbelangt, es warten grosse
Herausforderungen worauf wir uns freuen, dass wir uns eigentlich freuen müssten!
Sicher freuen wir uns euch von unseren Reiseerlebnissen zu erzählen! Aber so
3-4 Monate länger reisen wäre perfekt gewesen!!!
Das WARS...Wir
wollen hiermit auch allen von ganzem Herzen Danke sagen, die bis hier her
unseren Blog verfolgt haben, die in unser Gästebuch geschrieben haben. Dem
Gästebuch galt oft unser erster Blick wenn wir in den Blog geschaut haben. Wir
haben uns mit anderen Reisenden gefreut, haben viele nette Leute getroffen,
gelacht und uns ausgetauscht. Es war eine Motivation die Berichte zu schreiben.
Danke,
Danke Jacelyne und Christoph, bis
glii… wemer üs nid scho gseh hei J
Wir wollten NICHT nach Hause!!! Auf dem Flughafen von Helsinki! |
Auch ein (spärlich) gefüllter Kleiderschrank konnte Jacelyne nicht aufstellen. |
Aber wir erlebten eine FEINE ÜBERRASCHUNG. Danke viel mal Isi, Raphaela, Desirée und Sandra! |
huuuuuuuhuuu ihr beiden!!
AntwortenLöschendas ist aber schade, jetzt können wir gar nichts mehr von euch lesen :(
aber bald sind wir auch daheim und dann wird unser blog auch einschlafen :)
wir hoffen euer fernweh legt sich bald und wir hören mal voneinander!
ganz viele grüße noch aus der ferne... karen und rené :)
Lieber Christoph, liebe Jacelyne
AntwortenLöschenEuer Schlussbericht ist spannender als ein Mini-Krimi! Er hat mich fasziniert. Herzlichen Dank, dass Ihr euch Zeit genommen habt, eure einmalig interessante Reise Revue passieren zu lassen.Ihr seid jung und abenteuerlustig und habt früher oder später genügend Musse und das nötige Kleingeld..., um auch andere Länder und Menschen zu besuchen und kennenzulernen.
Vorläufig wünsche ich euch auch in der Schweiz angenehme Begegnungen mit anregendem Gedankenaustausch, eben mit Menschen, die nach dem in eurem Bericht zitierten Motto "Man bekommt zurück, was man selbst gibt" leben.
Euch von Herzen alles Gute und liebe Grüsse
Annemarie G.
31.5.2012
Hey ihr beiden. Auch bei eurem letzten Bericht, habt ihr euch noch einmal richtig ins Zeug gelegt. Es war sehr spannend diese letzten Eindrücke, Gefühle und Erinnerungen zu lesen. Und ja, man hat schon gemerkt, dass er mit viel Wehmut geschrieben wurde. Aber hey, wir freuen uns doch sehr, dass ihr beide wieder gesund zurück gekommen seit. Und wie ihr gemerkt habt, so eine Reise ist umsetzbar, wieso also nicht noch einmal zu einem späteren Zeitpunkt...irgendwann....Danke für all eure Fotos und Berichte. Ich werde euch Reiseprofis nun eifrig nach eurer Meinung und euren Ideen für unsere eigene Reise fragen. Das ist toll.
AntwortenLöschenHäbets güät und bis gli :o))