Sonntag, 25. März 2012

Australien Teil 3

Ja, nach Fraser Island sind wir immer noch mehr Sandkasten als Chris und Jacelyne ;). Irgendwo auf einer endlos scheinenden Strasse nach Norden haben wir festgestellt, wie sehr wir uns nun auf Asien freuen. Uns fehlt ein Stück vom „wahren“ Australien, ewiges Outback, rote Staubpisten, Einsamkeit. Doch dieses Mal reicht die Zeit nicht…zudem verspüren wir das Gefühl wieder mal gerne mit unserem, hoffentlich noch vorhanden, Hirn arbeiten zu wollen um dann Abends ohne noch etwas reden zu müssen vor den Fernseher zu liegen und „Sport / Eishockey“ (Chris) oder „Germany’s Next Topmodel“ (Ich) anzuschauen, so richtig sinnlose Kost eben. Doch beim Reisen geht’s immer weiter, viele neue Eindrücke kommen, nach denen wir wieder genau wissen warum wir an die Australische Ostküste wollten.
Darum haben wir unsere Köpfe wieder über der Karte zusammen geschlagen. Nun werden uns einige daheim im Frühling für verrückt erklären wenn ich sage, dass wir für den Moment keine Lust mehr auf Strand, Sand, Baden und Salzwasser hatten. Wir suchten uns somit ein NP der nicht weit vom Highway entfernt lag, wir wollten ein wenig im Wald wandern, in der Natur sein ohne bez. mit weniger Touristen.

Gladstone, hier wollte Chris eine Industrietour machen, im Hintergrund links sind zwei Kamine
der Aluschmelze, die Touren sind aber nur 1x die Woche.
Frei lebende Pferde - mit Kängurus? Spezielle Kombination.
Auf der Fahrt dahin durchquerten wir Zuckerrohrfelder ohne Ende. Das ganze wir raffiniert und in die schönen Tütchen abgefüllt. Erste Station war der Finch Hatton Gorge, nicht den G(e)org, sondern eine Schlucht. Ein kurzer Wanderweg führt zu einem Wasserloch mit Wasserfall, hört sich toll an und das war es auch! Schmeisst mal ein Stück glühende Kohle ins Wasser, etwa so fühlten wir uns im 18 Grad kalten Wasser.


Zuckerrohr - was aus dem Auto so niedrig aussieht entpuppt sich dann doch als ganz schön hoch.
Chris hat sich bei dieser Aktion kurz die Flip-Flops ruiniert - im Schlamm ;-)
Aus dem Zuckerrohr gibts nicht nur Zucker, sondern auch mein(e) neuen Lieblingsgetränke
Ginger-Beer und Rum.


Uns war am Anfang nicht ganz klar wenn der Reiseführer meint: Im Eungella NP könne wir den Platypus beobachten? Nach der Aufklärung eines Tessiner Päärli (die ersten Tessiner auf unserer Reise!) handelt es sich um das seltene Schnabeltier…wir hatten wohl sehr viel Glück, nach 2 Minuten tauchte das quirlige Ding auch schon auf. Die Tessiner fragten uns noch wo wir übernachten, wir „Auf dem schönen Parkplatz da drüben“. Sie ganz verwundert „Ist das nicht illegal???“ ILLEGAL? Wir haben bisher des Öfteren auf einem Parkplatz übernachtet wo solch ein Zeichen „No Camping“ mit rot durchgestrichenem Zelt drauf war. Wir haben schliesslich auch kein Zelt, für uns war die Sache deshalb klar und somit „No Worries“!! Auf dem Morgenspaziergang am andern Morgen, erwischte mich noch so ein eckliges Biest, ein Blutegel, den Kampf habe ich nach Punkten gewonnen, trotzdem gab es eine riesige Sauerei mit all dem Blut, der bohrte sich ein ca. 1mm grosses Loch in die Zehengrube.


Und Ralley-Fahrer Chris musste so waghalsige Schluchten überqueren.
(Das Wägelchen wurde von uns wirklich aufs Äusserste gefordert.)
Flussüberquerung, Chris spaziert hier drüber wie ein Storch, für mich sind es z.T Hürden und Mutproben.
Hätte man im Schwimmunterricht mal eleganter üben können!!
Das Wasser war kalt aber herrlich, wenn man erst mal drin war.
Auf dem Foto nur ein schwarzer Fleck, aber es ist ein Schnabeltier.
Vom Nationalpark aus war es entgegen unseren Erwartungen nur noch ein Katzensprung nach Airlie Beach von wo aus überraschender Weise noch am gleichen Abend der Segelturn auf die Whitsunday Island startete. Nach dem Eungella NP waren wir noch gemütlich zum Cap Hillsborough gefahren. Da erhielten wir einen, sagen wir ähh „etwas nervösen Anruf“ von den Mädels, dass sie DENN Trip gefunden hätten, Start in 3.5h, zusagen in den nächsten 30 Minuten. Naja, eckige Situation, Spielverderber wollten wir nicht sein also nix wie los und Chris drückte auf die Huke.
Wir checkten also um 18.15Uhr auf dem Boot ein. Die vierer Koje war kleiner als ein Hamsterkäfig, sie hatte zwar gegen oben ein Bullauge, was die Klaustrophobischen-Ansätze aber nicht im Geringsten zu dämpfen vermochte. Wir segelten also in die Nacht heraus. Ach nee - sorry, gesegelt wurden die 3 Tage nur etwa 3 Stunden, wozu segeln wenn man ein Motor hat..haha. Das Essen war aber sehr lecker, was für uns ja immer wichtig ist. Am nächsten Morgen ankerten wir vor der Insel Whitehaven, auf der gegenüberliegenden Inselseite liegt der weltberühmte Whitehaven Beach, wir liefen zum Lookout und waren hin und weg vom schillernd blauen Wasser in tausend verschiedenen Farbtönen. Der Aufenthalt am Beach viel etwas kurz aus, doch es reichte für Chris um einer Stachelrochen nachzujagen. Wir konnten uns NICHT satt sehen!! Es war einfach der hammerharteste Ausblick über diese Strände!! Ahh so richtig geil. An den weiteren Tagen stand vor allem das Schnorcheln, Tauchen und sich satt sehen im Vordergrund. Wir leisteten uns ein weiterer Dive welcher aber die beiden Tauchgänge in Fiji nicht toppen konnte. Aber die Inseln und das Reef sind einfach überwältigen schön, da finden wir keine weiteren Worte mehr! Für uns hat es voll gepasst, wir haben nette Leute kennengelernt, wovon uns jemand wohl besucht in der Schweiz, hatten ne Menge Spass, super! Unser kleines „Australien-Loch“ ist wieder vollumfänglich gekittet.


Billionen kleine Krebschen rollen den ganzen Strand zu Sandballen für die Nahrung - am Cape Hillsborough.
Lustig, die Glocken baummeln beim Känguru einfach so rum ;-)
Die schöne Königin, das Segelboot Anaconda III welches mit Motor fuhr.
Dass war das Doppelbett und damit war die Koje eigentlich auch voll.
Blick vom Lookout - einfach nur toll oder?!!
Das Paradies auf Erde - es gibt noch 1000 Bilder die wir hier reinstellen könnten.
Chris versucht immer meine Hüpfer zu imitieren.
Sonne, Sonne, Sand, Sand, Wasser, Wasser.
...zurück auf dem Boot...
Die Kamera verträgt Temperaturunterschiede von gefühlten 5° in der Kabine zu
drückenden 34° draussen etwas schlecht.
Der Sonnenuntergang über dem Great Barrier Reef.
...so genug... :-)

Nach unserem Segelturn versuchte vor allem Chris für uns noch einen günstigen Rundflug über das äussere Reef zu ergattern, was ihm leider nicht gelang und somit verliessen wir das Mallorca von Australien rucki-zucki. In Neuseeland blieb uns das Walewatching verwehrt und hier ist nicht Saison, dafür ist Schlupfzeit der seltenen Meeresschildkröten. Wir wollen euch an diesem faszinierenden Spektakel teilhaben lassen. Eine Mutter bringt bis zu 400 Eier pro Wurf zur Welt. Traurigerweise schafft es von 1000 Jungtierchen nur gerade eines ins Erwachsenen Leben. Es war berührend wie die tapferen Kerlchen sich ins Meer vorarbeiten. Einige Tage später: Wir machten Stopp im Paluma NP, wo wir uns in den verschiedenen Wasserpools vom Fluss den Schweiss abputzen konnten. Eigentlich wollten wir später in Mission Beach übernachten, und auf die Suche der Cassowarys gehen. Cassowary?? Hä? Ein ganz seltener Straussähnlicher Vogel der hier lebt. Lange Rede kurzer Sinn, wir haben natürlich keinen gesehen und weil es dort nix anders als Regen gab zu diesem Zeitpunkt fuhren wir durch. Übrigens, in unseren Texten ist Regen ein zentrales Thema, warum wohl? Es ist Regenzeit in Queensland, evtl. habt ihr was mitbekommen im TV.
Der Kleine padelt wie ein Verrückter, er denkt er sei schon im Sand und müsse ins Meer.
(Viel mehr Fotos (mit Blitz) waren nicht erlaubt, damit die Schildkrötchen später ihren Brutplatz wieder finden.)

Mussten wir festhalten - ein ironisch abgeändertes Schild der seltenen Cassowary's.
(In den letzten 5 Jahren wurden 50 Stück von Autos überfahren!)

Nachdem versuchten Besuch einer Krokodilfarm, sie wurde vor 2 Wochen für die Öffentlichkeit geschlossen ;-), landeten wir ein erstes mal in Cairns. Wir starteten einem Spiessrutenlauf durch die Stadt und 6 Stunden später sah die Lage wie folgt aus. Wir hatten einen Tauchkurs gebucht, Flug verschoben, Motorhome verlängert und die letzte Übernachtung gebucht, nun blieben noch 5 Tage bis zum Tauchkurs, an welchen wir die Tabellands besuchten und noch ein wenig in den Norden hochfuhren. Das Wetter war nichts besonders und wir waren beide etwas lustlos und gedanklich wohl schon beim Tauchen.

Im MoWo wurden immer wieder die hausfraulichen Künste und Trümpfe ausgespielt.
Und ist es am Morgen langweilig ... übt man sich im Selbstauslöser.
Etwas gemacht haben wir dann doch...wir besuchten ein Wasserfall-Rundkurs und...
 
...denn "Curtain-Fig-Tree", da es aussieht wie ein Vorhang.
(Fig-Tree ist ein Feigenbaum für alle vorschnellen Kommentare ;-)
Stärkten uns bei einem Käser der backt und seine Lehre in der Schweiz absolviert hat.
All diese Dinge finden sich in den Tabellands ob Cairns - für Nachahmer.
Ein Felsenwallaby mit seinem Jungen, diese süssen Tierchen leben zwar frei aber sie dürfen gefüttert werden.
An einer Aborigines-Show macht sich Chris zum Hampelmann - ich könnte mich jetzt noch totlachen und krümmen...:-)!!!
Hehe... der Ärmste, Feuer musste er auch noch machen mit dem Drehhölzchen. Heute nehmen sie das Feuerzeug.
(Wir waren nur 4 Zuschauer und einer musste halt den Spass mitmachen.)
Obwohl er sich göttlich genervt hat ist nun wieder alles oki-toki - fahrt nach Norden.
Aha..Crocs & tödliche Quallen-Warnung  aber ein paar Australier tummelten sich trotzdem im Wasser: "No Worries"!! ;-)
Nun, Tauchkurs. Wir haben auf Fiji bei diesen wunderschönen Tauchgängen Blut geleckt und wollten nun hier in Cairns Tauchen lernen. Viel zu erzählen gibt es nicht, deshalb ein paar Bilder. Wir übten zwei Tage im Pool, hatten Theorie und eine pippi-lulli-super-easy Prüfung, dann ging es für 3 Tage aufs offene Meer zum Great Barrier Reef. Nachdem wir unseren Schein hatten durfte ich mit meinem Tauchbuddy-Chris zum ersten Tauchgang OHNE Tauchlehrer starten. Ich war super aufgeregt. Chris und ich hatten „kleinere“ Kommunikationsschwierigkeiten, da ich unter Wasser ja nichts reden kann, ein Desaster. Wir mussten mal auftauchen weil wir uns verirrt hatten und um ein paar neue Zeichen zu vereinbaren, für: „schön - langweilig“, „Turtle,“ „Hai“ „du zuerst dann ich“ usw.… ihr Taucher da draussen, schmunzelt nur, es ist gar nicht so einfach aber sehr spassig und schön.

Unsere Anfängergruppe
Kampf mit dem Tauchkompass - hoffentlich habe ich ihn richtig eingestellt!
An diesem Tag hatte war noch unserer erster Nachttauchgang, holdiro ihr glaubt es kaum, war ich nervös, 60 Minuten bevor wir ins Wasser sprangen, schwammen 5 grosse Haie ums Heck und suchten ihr Nachtessen!!!!!!
Ist man mal im Wasser - es hatte halt auch hohen Wellengang - ist tauchen wunderschön!
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Und nachdem alle Zweifel verflogen sind meint dieses Bild unter professionellen Tauchern:
"We would like to see a big fucking Shark" !!!

Na dann - Petri Heil.

9 Wochen Ostküste waren toll mit riesenlangen Stränden, kristallklarem Wasser, endlosen Regenwälder, einer unglaublich faszinierenden Tierwelt und sehr freundlichen Australier aber eben auch mit viel Regen, noch mehr Touristen, Pubs, Partys und nun mit fast leerem Geldbeutel. Wir vermissen das Outback und vor allem die Westküste wofür uns, wie schon geschrieben, einfach die Zeit gefehlt hat. Maybe another day, jetzt geht es nach Asien - wir sitzen schon in Adelaide am Flughafen, kaum zu glauben es ist soweit.

3 Kommentare:

  1. Lieber Christoph. Herzl. Dank für deine Karte mit guten Wünschen aus Cairns. Ich habe mich auch über die Dingo-Marke gefreut. Der Dingo ist ein Haushund Australiens, der von den Ureinwohnern bei ihrer Einwanderung nach Australien gebrachte worden ist.

    Deine und Jacelynes kurzweiligen und abenteuerlichen Berichte lese ich gerne, wobei mir die Landschafts- und Tierbilder besonders gefallen. Bei der Lektüre fühle ich mich auch stets ein wenig auf Reisen, wenigstens dann, wenn es sich um Orte oder Gebiete handelt, die ich gesehen habe oder gerne besuchen würde. Nach Singapur z.B. ginge ich gerne nochmals, nur schon, um über die vorbildliche Sauberkeit der Stadt zu staunen. Vietnam dagegen wäre nicht das Land meiner Träume...., sorry.

    Geniesst eure Wanderung von Kontinent zu Kontinent, von der manche Menschen nur träumen können. Kürzlich verbrachte ein junges Ehepaar mit ihren zwei Kleinkindern eine Woche Ferien in meiner einfachen Mietwohnung. Die Familie besitzt weder ein Auto noch einen Doktortitel. Ihr zweieinhalbjähriges Buebli spielte mit einem Kesseli und Schüfeli in der trockenen Gartenerde; zu seinem Luxus gehört ferner ein älterer Tennisball. Zufriedenheit und Glück ist demnach nicht gleichbedeutend mit einer Tonne Spielsachen. Die Eltern strahlen eine erwärmende Ruhe und Bescheidenheit aus. Schön, dass es das auch in der reichen Schweiz noch gibt. Ich bleibe dankbar für diese Begegnung.

    Mit einem herzlichen Gruss
    Annemarie G.

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  2. Hallo ier zwei

    ich wünschu ew ganz vill schöni momänta in Vietnam! Bi scho gspannt waser va dem land brichtet.... :-) Ich lüoge jetzt nu vill d'Fotos a und welti gad sofort wieder da bri ga!!!

    Häbet che sorg

    Liäbe Grüoss
    Jeanine

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  3. Hi die zwöi hübsche, bi ganz fasziniert vo eine Brichte und Föteli.
    Gniesses no in Asie und bis bald hoffi doch einisch.

    Küre und Nadja

    P.S
    Ipad 3 64 3G was isch der Pries in Asie??

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