Samstag, 8. Oktober 2011

Potosi

Potosi
4070. Ja das sind die Höhenmeter von Potosi, der höchstgelegenen Stadt der Erde. Potosi zählt ca. 215‘000 Einwohner und schon die Anfahrt war im wahrsten Sinne des Wortes abenteuerlich, nicht wegen der Höhe nene, sondern wegen der ersten grossen Bus-Panne die wir erlebten. Wohl ein Antriebswellenbruch, wir wissen es noch heute nicht. Die Buschauffeure versuchten auf einem nahe gelegenen Berg Hilfe zu holen per Mobiltelefon, sonst gab es kein Empfang, unterdessen drehten wir Däumchen ohne zu wissen wo wie wann. Die Hilfe kam dann auch, aber nicht wie erhofft mit einer Luxuslimousine sondern in Form eines absolut vollen Buses. Die übrig gebliebenen mussten sich in diesen reinmurksen, notabene z.T sogar in den Gepäckraum unter dem Bus. Horror wenn man bedenkt: Die Fahrt dauert noch 3.5h; Berg rauf; Berg runter; alles stehend, der Kopf fast in der Hutablage, neben stinkenden Bolivianer und "söigender" Kinder. Zu Hause wird bitte nicht gegrinst, anyway wir sind ja Traveller J.

Die Zürichversicherung gibts echt auch überall
Ok, ok: geschlossen ist geschlossen, viele Türen waren so
verriegelt in Potosi, was haben die wohl für Schlüsselbunde?
..nicht nur verschlossene Türen trafen wir an, auch schöne Wandmalereien

Zum Glück sind wir heil angekommen in der Silberstadt. Bei Ankunft dominierte der Cerro Rico das Stadtbild, das ist der Berg in welchem die bekannten Silberminen sind. Die Stadt ist überschaubar gross und wird von einigen schönen Kolonialbauten geschmückt.
Die Hauptattraktion von Potosi sind aber definitiv die Minen und die musste ich selber besuchen da Jacy mal passt. Der Besuch in der Mine war jedenfalls sehr bedrückend. Nach 10 Minuten war mir sofort bewusst, dass ich noch leiden werde mit meiner zierlichen Körpergrösse von 186! Die Gänge waren so niedrig das ich mir mindestens 30 mal mein Schädel (zum Glück mit Helm) polierte. Es ist echt krass wie die blutjungen Arbeiter hier schuften müssen. Keine vernünftige Ausrüstung, stundenlang in den altertümlichen Stollen, primitive Arbeitsmittel, kein Belüftungssystem inmitten dickem Quarzstaub. Es wird übrigens fast kein Silber mehr abgebaut, sondern andere Metalle wie Zinn und Zink. Wer einmal in diesen engen Gängen war wird mit Sicherheit nie mehr fluchen über seinen Job!!!

Der hintere Knirps ist der Mineur 1.45cm gross vieleicht, Coca kauend
der vordere kein Mineur aber dafür 1.86cm gross

Muss noch ein bisschen üben, das dämmliche Banditentüchlein
sollte gegen den Quarzstaub schützen, nützt aber ein Scheiss

El Tio, diese Kreaturen gibts in jedem Stollen, die Mineure legen
Coca, Alk und Zigis nieder, als Gegenzug beschütz er Sie, naja
wenn er nicht gerade am paffen oder saufen ist

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