Donnerstag, 20. Oktober 2011

Arequipa

Zwei Dinge wollten wir in Arequipa unternehmen, eine Tour in den Colca Canyon und die Besteigung eines 6000ers. Was in La Paz ja aus bekannten Gründen kläglich gescheitert ist. Als wir in Arequipa ankamen machten wir uns sofort auf die Socken diese zwei Touren zu buchen. Jacelyne war sich von Beginn an im Klaren, dass Sie an einer solchen Besteigung kein Spass haben wird.

Arequipa hat uns sehr gut gefallen, hier seht ihr die schöne
 Plaza des Armasmit Lauben wie in Bern
Das Monasterio Santa Catalina ist ein riesen Kloster, stellt euch quasi
eine Stadt in der Stadt vor, es war umzingelt von Meter hohen Mauern

Die Kathedrale von Arequipa, vollständig erbaut aus Sillargestein (Lava)

Da der Colca Trek fix jeden Mittwoch startet meinte der nette Herr in der Agency „Wenn du dich gut fühlst mach es doch gleich morgen Dienstag!“ Ok, ich habe seit nunmehr 3 Monaten kein Sport gemacht, meine Muskel haben sich in Fett umgewandelt und ich war vor knapp zwei Woche beinahe am Ende – alles in allem fühle ich mich doch verdammt gut und bestens vorbereitet, also habe ich gebucht J. Somit müssen wir vorher noch ein bisschen Sightseeing machen in Arequipa, wo übrigens die meisten Häuser aus Vulkangestein gebaut sind. In der Umgebung gibt es noch zwei drei aktive Vulkane.


Chachani 6075m.ü.m
Ausgerechnet am Abend vor der Besteigung besuchten wir ein Weltklasse Fleischrestaurant. Wir machten uns an ein 300g Alpakafilet, es war herrlich, aber bei mir wird es sich rächen. Der Tourguide Johan hat mir zum Abschluss gesagt „schlaf viel, iss leicht, kein Fleisch, kein Alkohol!“ Klar aber Chris weiss es besser, 300g Fleisch, Knoblauchsause und Rotwein. Danach mit vollem Ranzen ins Bett, an Schlaf war bei mir unter diesen Umständen nicht zu denken! 1h später um 11.00Uhr scheppert auch schon der Wecker. Gähn fühlte ich mich scheisse! Mit einem Jeep wurde ich, an den Berg gekarrt. Hier sattelte ich die Ausrüstung. Start: 01.00Uhr Nacht’s, was in den nächsten Stunden folgte war zum grossen Teil eine Qual, hiervon gibt es auch nur ein zwei Fotos weil’s erstens eh dunkel war und ich zweites auch kein Bock hatte zu fotografieren. Ich bin mit meiner Stirnlampe in der Nacht hinter Johan her getrottet, immer wieder nach Luft hechelnd ohne jede Ahnung zu haben wohin und worüber ich stogle. Wie schon erwähnt fühlte sich nun das Alpakafilet an wie ein Stein. Nach etlichen gefühlten Stunden sagte Johan „Hier ist das Camp, ab jetzt wird’s steil“, von wo aus eigentlich die zweitägige Tour startet. Aber wenn man so 9 Monate unterwegs ist, dann ist die Zeit eben knapp..hehe und Chris macht es in einer Nacht/Tag. Endlose Zeit und vielen Verschnaufpausen später ging am Horizont endlich die Sonne auf. Krass welches Bild sich mir eröffnete: Das Tageslicht und das Bewusstsein, dass es nun noch knappe 3h ist verlieh mir etwas neuen Schub. Es ist 06.00Uhr wir befinden uns ca. auf 5800m.ü.m. Eigentlich bin ich jetzt fix und alle und das Ganze reicht für mehr als eine Wanderwoche, immerhin neutralisierte sich in den Pausen mein Atem relativ schnell. Plötzlich die Worte aus weiter Ferne „Hier der Schlussaufstieg“. Völlig ausser Puste krabbelte ich über das letzte Schneefeld und würgte mich irgendwie auch noch über die letzte Klippe und da ging es einfach nicht mehr weiter … auf 6075m.ü.m. Ein unglaubliches und unbeschreibliches Gefühl wenn man es dann geschafft hat, die ganze Qual löst sich innert Sekunden in Euphorie auf. Es ist ca. 8.30Uhr. Dieser Ausblick auf die Welt und die umliegenden Berge war die Mühe wert, es ist unvergesslich!! Um ca. 14.00Uhr war ich zurück im Hostel, Zeit zur Erholung bleibt keine am andern Morgen startet der Colca Trek.
Erster Ausblick auf die gegenüberliegenden Berge bei Tageslicht
Endlich oben, nun gibts in der Umgebung nichts mehr auf gleicher
Höhe, pure Erleichterung
Chachani auf 6075m.ü.m

Canyonland bei Arequipa

Der Colca Canyon ist der zweittiefste Canyon in Peru und kann dem Grand Canyon spielend das Wasser reichen. In einer bunten Truppe machten wir uns am zweiten Tag auf den Abstieg in den Canyon. Ich glaube die Tiefe ist an dieser Stelle 1200m. Unten erwartete uns eine überraschend hübsche Oase mit Liegewiese und Pool am Fluss. Feigen, Mangos, Bananen sind nur einige Früchte die hier einfach so an den Bäumen wachsen leider nicht pflückreif. Höhepunkt war unsere erste Übernachtung in einem Zelt auf dieser Reise. Am anderen Morgen hiess es „same way back“. Also raus aus dem Canyon, über die sehr steile Rampe von läppischen 1200 Höhenmetern. Es war ein gelungener Ausflug und wir werden wohl die einten oder anderen der Gruppe wiedersehen in Cusco. Nun freuen wir uns mächtig auf Cusco, dort soll sich ja das berühmte Inkamekka befinden. Wir werden es sehen. Bis dann.

Präinka-Terassen am oberen Ende des Colca-Canyon,
alles schön grün dank der Bewässerung
Seht ihr die zwei richtigen Zapfen? Angeblich sind hier Bäume
eingesteinert und durch die Erosion ausgewaschen
Jacelyne vor dem Canyon, etwas weiter nach links befindet sich der
"Mirador del Condor" wo die Kondore zum greifen nah vorbei fliegen
Immer wieder spielene Kinder in den kleinen Dörfer die uns mit grossen
Augen ansehen und auf ein Bonbon hoffen
Dieses süsse Mädchen verschluckte ein 15cm langer Schokoladenriegel
innert 2 Sekunden

Der farbige Wuschel in der Mitte ist unsere Truppe, leider hat der Guide
beim Selbstauslöser den Zoom vergessen. Hier sind wir vor dem Abstieg

Colca Canyon, es sieht natürlich in Wirklichkeit viel extremer aus ;-)

Der erste Blick auf die Oase, klar da wurde ein wenig nachgeholfen,
aber dieser Pool wirkte Wunder in der glühenden Hitze

Jacelyne beim verdienten abhängen in der Hääägematte
Sonnenuntergang, hier sind wir schon wieder auf dem Rückweg

Das war unsere Shopping Queen schlechthin, echt wie eine Frau, aber spanier, 42jährig,
während des ganzen Trips kaufte er irgendwelchen Mist zusammen, hier ein
traditionelen Hut aus dieser Region - übrigens weil er sich die Glatze verbrannte :-)

Holland, Spanien, Schweiz



 

2 Kommentare:

  1. Hallo Christoph und Jacelyne,
    Ich wurde schon beim Lesen deiner Besteigung müde!! Du hast das wunderbar geschafft, ich bewundere deine Leistung und Ausdauer. Die Bilder sind wunderschön. Ich wünsche euch weiterhin alles Gute und viele schöne Erlebnisse.
    Liebe Grüsse aus Ins Annemarie Greub

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  2. Unsere lieben Christoph und Jacelyne,
    herzliche Gratulation zur Besteigung des Chachani. Wie nur hast du das geschafft mit soviel Fleisch im Magen! Hauptsache, dass es geklappt hat. Wir freuen uns über jeden Eintrag und reisen in Gedanken mit euch.Nun hoffen wir, dass ihr schöne Tage auf Galapagos verbringen durftet, denn schon bald geht es weiter nach Costa Rica. Wir freuen uns, von euch zu hören.
    Liebe Gedanken und herzliche Grüsse aus Ins
    Lisbeth und Ruedi

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